Additive Manufacturing Austria (AM Austria)

Verein zur Förderung der Additiven Fertigung

AM Austria versteht sich als Technologieplattform für die Unterstützung und Vernetzung der österreichischen Additive Manufacturing-Szene.

Unter Additive Manufacturing versteht man einen automatisierten Prozess zur Herstellung maßstäblicher, dreidimensionaler, physischer Objekte unmittelbar aus einem 3D-CAD-Datensatz. Das Verfahren basiert auf dem Schichtbauprinzip und benötigt keine bauteilabhängigen Werkzeuge. AM Austria wurde von Personen ins Leben gerufen, die selbst seit vielen Jahren in der Additive Manufacturing-Branche aktiv sind.

Die Technologieplattform hat am 23. Februar 2018 in Form eines Gründungskonvents beim BMVIT in Wien ihre Tätigkeit offiziell aufgenommen und konnte im ersten Jahr ihres Bestehens bereits 60 Organisationen als Mitglieder gewinnen.

Zu den Hauptaktivitäten von AM Austria zählen

  • die Entwicklung von Strategien zur Stärkung der Forschung und Industrie im Bereich Additive Fertigung,
  • das Vorantreiben der systematischen Vernetzung und Kollaboration zwischen den relevanten Stakeholdern durch die Organisation von sechs Arbeitsgruppen, Workshops und Veranstaltungen sowie
  • die Förderung der verstärkten Sichtbarmachung der österreichischen Additive Manufacturing-Kompetenzen im In- und Ausland durch gezielte Medienarbeit und die Positionierung bei Meinungsführern, Multiplikatoren und bekannten Branchen-Events.

Die sechs eingerichteten Arbeitsgruppen sind:

  • Aus- und Weiterbildung
  • Stärkung der Industrie
  • Normen und Standards
  • Definition von Forschungsthemen
  • Recherche: Daten und Fakten, Profile und Showcases
  • Strategie: Positionierung und Internationalisierung

Ziele/Mission/Strategie

Das Ziel von AM Austria besteht darin, Österreich zu einem der weltweit innovativsten Vorreiter im Bereich der additiven Fertigung auszubauen, um das enorme Potenzial, das in dieser Technologie steckt, für unsere Wirtschaft zu heben.

Dazu wird darauf hingearbeitet, die additive Fertigung über die gesamte interdisziplinäre Wertschöpfungskette hinweg zu stärken und zu verbreiten und dabei alle wichtigen Stakeholder einzubinden sowie Schnittstellen für effektive Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene zu bilden.

Internationales/Kooperationen

AM Austria setzt stark auf den Bereich Internationalisierung und Wissensaustausch mit internationalen FachexpertInnen.

Die Technologieplattform plant

  • bei internationalen Messen präsent zu sein,
  • Beziehungen zu gleichartigen Vereinigungen im Ausland aufzubauen,
  • internationale FachexpertInnen nach Österreich einzuladen, um den Know-how-Zustrom aus dem Ausland zu stärken und auch den internationalen Mitgliederstamm weiter auszubauen.

Arbeitsgebiete/Themen

Interdisziplinäre Kollaboration

AM Austria bietet eine übergreifende Plattform für den Zusammenschluss und fachlichen Austausch aller an der Wertschöpfungskette der additiven Fertigung beteiligten Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Österreich. Der Fokus liegt dabei auf der gemeinsamen Arbeit zur weiteren Implementierung der additiven Fertigung in der Industrie.

Netzwerkaufbau und Know-how-Transfer

Um Forschungsaktivitäten und Projekte auf nationaler und internationaler Ebene zu unterstützen, stellt die AM Austria zu Mitgliedsfirmen Kontakte her und begleitet als Interessenvertretung in verschiedenen Gremien die strategische Entwicklung und fachliche Ausrichtung Österreichs bei der Implementierung der additiven Fertigungstechnologien.

In Verbindung damit werden sowohl Vernetzungsveranstaltungen organisiert wie auch internationale Top-ExpertInnen für Fachvorträge nach Österreich eingeladen und Strategieentwicklungsprojekte, wie zum Beispiel addmanu oder die Roadmap Additive Fertigung Österreich, unterstützt.

Öffentlichkeitsarbeit

Darüber hinaus versorgt AM Austria ihre Mitglieder, die Öffentlichkeit und wesentliche Entscheidungs­träger über Messeauftritte, Medienpartner­schaften, einen eigenen Internetauftritt und regelmäßige Newsletter mit Informationen über aktuelle Entwicklungen und kommuniziert Potenziale sowie Fortschritte in diesen Bereichen.

Success Stories/Leitprojekte

addmanu

addmanu ist ein nationales F&E-Projekt für den Aufbau der additiven Fertigung in Österreich, aus dem heraus auch die ursprüngliche Idee zur Gründung der Technologieplattform AM Austria entstanden ist.

Für die additive Fertigung wurden im Rahmen dieses Projekts vier Produktionstechnologien - Lithographie-basierte Fertigung (LBF), Fused Filament Fabrication (FFF), Selective Laser Melting (SLM) und Inkjet-Druck - definiert und in weiterer Folge Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für die Weiterentwicklung der genannten Verfahren, der Geräte, der Materialien und ausgewählten Use Cases durchgeführt.

Das Projekt addmanu wurde von der Österreichischen Forschungsförderungs­­gesellschaft aus Mitteln des BMVIT von 2015 bis 2018 mit 3,8 Mio. € gefördert. Am Projekt wirkten mehr als 25 Institutionen mit.

Forschungsergebnisse aus dem Projekt fließen als Wissenstransfer­maßnahme in das nationale Ausbildungsprojekt "Qualifizierungsnetzwerk addmanu knowledge" ein, das von der FFG und dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) unterstützt wird.

Roadmap Additive Fertigung Österreich

Im Laufe des Jahres 2018 wurde intensiv am Strategieprojekt "Roadmap Additive Fertigung Österreich" gearbeitet, dessen Ziel darin bestand, eine gesamtheitliche und institutionen­übergreifende österreichische Roadmap zum Thema "Additive Fertigung in Österreich" zu entwickeln.

Die Roadmap wurde vom BMVIT beauftragt und von der Montanuniversität Leoben, der ASMET und dem AIT unter Mitwirkung von AM Austria und unseren Mitgliedern sowie dem Kunststoffcluster NÖ ecoplus gemeinsam umgesetzt.

Die "Roadmap Additive Fertigung Österreich" ist 2019 erschienen und stellt die Grundlage für die Weiterentwicklung des Technologiestandorts Österreich im Bereich der additiven Fertigung dar.

Die Mitglieder von AM Austria zeigen, was die additive Fertigung bereits möglich macht

Österreich verfügt über eine große Expertise im Bereich der additiven Fertigung und kann daher ein sehr breites Leistungsspektrum anbieten, das beinahe alle Materialsysteme (Kunststoff, Metall und Keramik) und Technologien, aber auch vor- und nachgelagerte Prozesse, wie Simulation, Design, Nachbearbeitung und Qualitätssicherung, umfasst.

So hat zum Beispiel die FOTEC GmbH in Kooperation mit den französischen Partnern Thales Alenia Space und Airbus Defence & Space eine Stellmotorhalterung für Solarpaneele optimiert, die im Rahmen der NEOSAT-Plattform auf Satellitenkonstellationen eingesetzt wird.

In dem von der European Space Agency (ESA) beauftragten und finanzierten Projekt wurde das Bauteildesign vereinfacht, d. h. die konventionelle Baugruppe (fünf Komponenten) monolithisch aufgebaut, und eine simulationsgestützte Topologieoptimierung durchgeführt. Dabei wurde eine Gewichtsreduktion von 20% bei konstanten mechanischen Eigenschaften erreicht und ein weiterführendes Projekt mit dem Ziel der Marktreife der Prozesskette gestartet.

Das Potenzial ist bereits erheblich, es fehlt lediglich daran, dies alles sichtbar zu machen. AM Austria arbeitet daher aktuell mit Hochdruck an der Erstellung einer ersten Kompetenzlandkarte, die abbilden soll, was unsere Mitglieder im Bereich der additiven Fertigung zu bieten haben.