DMA: Data Market Austria

Das Projekt „Data Market Austria“ hatte die Erforschung der Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Datenmarkt, sowie die Entwicklung einer (prototypischen) Plattform zur Schaffung eines funktionierenden, österreichischen Datenmarktes zum Ziel.

Kurzbeschreibung

Organisationen können in diesem Datenmarkt ihre internen Daten teilen, tauschen und handeln. Durch diesen Datenhandel können neuartige Innovationen entwickelt werden und ein lebendiges Datenökosystem geschaffen werden. Unternehmen und Organisationen profitieren von diesem Datenhandel einerseits durch die kommerzielle Verwertbarkeit ihrer Daten, andererseits aber auch durch die Möglichkeit, mit Hilfe neuer, externer Daten ihre eigene Datenbasis zu erweitern und somit innovative Verwertungen umzusetzen.

Der innovative Aspekt des DMA liegt in der Schaffung einer Dateninfrastruktur, die vertrauenswürdigen und nachvollziehbaren Datenhandel ermöglicht. Besonderer Aspekt war dabei die Sicherheit der Daten, die oftmals als Bedenken gegen einen Datenhandel geäußert wird. Außerdem lag ein Schwerpunkt auf Interoperabilität, mit Hilfe derer das Problem der Datenheterogenität und die Vielfältigkeit der Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Organisationen angegangen.

Die vier Hauptinnovationen lagen im Bereich einer

  • innovativen Technologiebasis für Datenpflege, Datenherkunft, und Datensicherheit (z. B. mit Hilfe von Distributed-Ledger-Technologie) und Matchmaking zwischen Daten und Services
  • Etablierung eines Innovationsumfeldes für die Schaffung einer Daten-Community
  • die Verbindung von Cloud-Systemen
  • die Umsetzung der zwei Piloten „Erdbeobachtung" und „Mobilität".

Operationale Herausforderungen bestanden darin, Organisationen zum Datenhandel zu motivieren. Bedenken hinsichtlich des Nutzens und der Datensicherheit erwiesen sich als Hürden, die es zu meistern galt. Als Antwort darauf wurde das Konzept der „Datenkreise" entwickelt, im Rahmen derer Organisationen mit einem gemeinsamen Ziel Datenhandel betreiben. Technische Herausforderungen lagen im Bereich der Datenherkunft, der Datenpflege sowie der Sicherheit, die mit Hilfe entsprechender Methoden, beispielsweise dem Einsatz von Distributed-Ledger-Technologie, angegangen wurden.

Das Projekt wurde im September 2019 fertiggestellt. Die Ergebnisse aus dem Projekt sind auf der Projektwebseite einsehbar.

Beitrag zu den SDGs

Durch die breite Verfügbarkeit von Daten können Innovator*innen Vorhaben umsetzen, die im Endeffekt ein breites Spektrum oder sogar alle der 17 SDGs unterstützen. Konkret trägt der DMA aber zum SDG 9 „Industry, Innovation, and Infrastructure" durch die Bereitstellung einer Dateninfrastruktur bei, mit Hilfe derer die österreichische Innovationsfähigkeit unterstützt werden kann. Dies beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Industrie, sondern kann ein breites Spektrum an Anwendungen haben. Außerdem wurden im DMA die zwei Piloten „Erdbeobachtung" und „Mobilität" durchgeführt. Der Pilot „Erdbeobachtung" leistet zu SDG 13 „Climate Action" und SDG 15 „Life on Land" einen Beitrag, der Pilot „Mobilität" trägt mit seinem Aspekt „Taxi Fleet Management" zu SDG 11 „Sustainable Cities and Communities" bei. 

Der „smarte" Aspekt wurde im DMA durch sein Ziel, ein Infrastruktur für den Datenhandel zu schaffen, erfüllt. Organisationen stehen oft vor dem Problem, dass ihnen für die Umsetzung neuartiger, smarter Innovationen schlicht und einfach die Daten fehlen. Ein lebendiger Datenmarkt kann hier Abhilfe schaffen. Organisationen erhalten Zugang zu Daten, den sie sonst nicht gehabt hätten und können diese verwerten, beispielsweise durch neuartige digitale Applikationen. Im Umkehrschluss profitieren die Anbieter der Daten wiederum vom Verkauf ihrer Daten, die andernfalls brach liegen geblieben wären.

Der DMA ist ein zukunftsorientiertes Projekt, weil er die gegenwärtigen Bestrebungen zur Schaffung von Datenökosystemen mit der Bereitstellung einer dementsprechenden Infrastruktur fördert. Ziel war es, nationale Bestrebungen, wie beispielsweise Data Hubs, mit einer technischen Infrastruktur zu unterstützen. Außerdem leistet der DMA zum europäischen Vorhaben GAIA-X einen Beitrag, im Rahmen dessen ein europaweites Datenökosystem geschaffen werden soll.

Publikationen

Broschüre: Digitale Technologien (2024)

Intelligent, grün und souverän in die Zukunft - Projekthighlights aus den Jahren 2016-2021. Redaktionsteam FFG: Olaf Hartmann, Anita Hipfinger, Peter Kerschl
Herausgeber: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Deutsch, 72 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Konsortialführung

  • AIT Austrian Institute of Technology GmbH
  • Cloudflight Austria GmbH (damals Catalysts GmbH)
  • Compass-Verlag GmbH
  • Donau-Universität Krems
  • EODC Earth Observation Data Centre for Water Resources Monitoring GmbH
  • INiTS Universitäres Gründerservice Wien GmbH
  • JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH
  • Know-Center GmbH
  • Semantic Web Company GmbH
  • Siemens AG Österreich, T-Mobile Austria GmbH
  • T-Systems Austria GmbH
  • TDA Trusted Data Analytics GmbH & Co KG
  • Wikimedia Austria
  • Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik