ICT4snow

Die Pilotstudie ICT4snow testete eine webbasierte Echtzeit-Plattform zur Überwachung von Schnee- und Lawinenbedingungen. Die Plattform integriert heterogene Datenquellen, um Schneedeckenstabilität und aktuelle Bedingungen zu erfassen, analysieren und visualisieren.

Kurzbeschreibung

Die Nachfrage aktueller Informationen über Schneebeschaffenheit und Lawinen für Entscheidungsprozesse im Rahmen des Risikomanagements steigt ständig und war Ausgangspunkt für die Pilotstudie ICT4snow. Im Rahmen dieser Studie wurde die mögliche technische Umsetzung einer webbasierten Echtzeit-Schnee-und-Lawinenplattform getestet.
Bei der im Projektverlauf entwickelten Informationsplattform werden sowohl die Stabilität der Schneedecke als auch aktuelle Schneebedingungen erfasst, analysiert und visualisiert. Grundlage dafür sind verschiedene (heterogene) Datenquellen, die dynamisch in diese Plattform integriert und den Benutzern in Form maßgeschneiderter Informationspakete zur Verfügung gestellt wurden. Neben der Entwicklung dieser technischen Umsetzungsmöglichkeiten wurde im Rahmen dieses Pilotprojekts aber auch der potenzielle Mehrwert solcher Daten für den Endnutzer erfasst und beurteilt.

Entwicklung der ICT4snow-Plattform

Zielsetzung war es eine Plattform zu etablieren, die bestehende Datensysteme über Schnittstellen direkt einbinden kann. Ein solcher Datentransfer ermöglicht es, dass gewohnte und bewährte Systeme weiterhin eingesetzt werden können, und kein Mehraufwand für jene Institutionen/Personen entsteht, welche die Daten liefern. Aufgrund der erweiterten Datengrundlage können Informationen somit schneller und zielgerichteter ausgetauscht werden. Diese 1:1 Integration verschiedener Datenquellen stellte jedoch hohe Anforderungen an die technologische Infrastruktur von ICT4snow. So mussten z. B. Daten unterschiedlicher Formate verarbeitet werden, die Analyse und Prognose von Schneedecken- und Lawineninformationen in Echtzeit erfolgen und die Ergebnisse zeitnah wieder an die Endnutzer in aufbereiteter Form zurückgeliefert werden.

Integrierte Datenquellen

  • Ist-Schnee- und Lawinensituation (Lawinengefahrenstufe, Triebschneebeobachtungen u.a.m.) erfasst und dokumentiert von Berg- und Schiführern und verwaltet in einem Datenbank- und Informationssystem des Alpincenters Lech
  • Kombination numerischer Wettervorhersagemodelle mit Geländedaten in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung
  • Echtzeit-Wetterdaten von mobilen Mini-Sensoren im Gelände erhoben
  • Stabilitätsbeurteilungen der Schneedecke von klassischen Handhärteprofilen und neuartigen Sonden, die den Eindringwiderstand digital aufzeichnen und speichern
  • Aufzeichnungen von Zeitrafferkameras zur Dokumentation von Schispuren
  • Bilder von Smartphone Wärmebildkameras zur Detektion von Verschütteten
  • Hochauflösende optische Satellitendaten (Sentinel 2), welche Usern zeitnah und benutzerfreundlich mittels einer in ICT4snow neuentwickelten Webapplikation zur Verfügung gestellt werden

Auf Basis einer stabilen Serverstruktur und neu geschaffener Schnittstellen konnten Daten aus verschiedenen Quellen smart integriert und ein Echtzeit-Informationsfluss ermöglich werden. Dieser wurde in enger Kooperation zwischen IT-Technikern, Praktikern und Forschern in einem Schigebiet einem intensiven Praxistest unterzogen.

Publikationen

Broschüre: Digitale Technologien (2024)

Intelligent, grün und souverän in die Zukunft - Projekthighlights aus den Jahren 2016-2021. Redaktionsteam FFG: Olaf Hartmann, Anita Hipfinger, Peter Kerschl
Herausgeber: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Deutsch, 72 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Konsortialführung

  • Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) – Institut für Naturgefahren

Weitere Konsortialpartner

  • Schneesportschule Omeshorn – Alpincenter Lech GmbH