SMART VITAALITY - Smarte Lebensqualität im Alter
Kurzbeschreibung
Der allgemeine Wunsch nach einer hohen, subjektiv wahrgenommenen Lebensqualität und einer damit vielfach verbundenen Autonomie im Alltag ist als einer der großen gemeinsamen Nenner bezogen auf die Bedürfnisse der älteren Generation zu sehen, trotz aller Diversität in dieser Zielgruppe.
Neue Technologien öffnen immer schneller erweiterte Möglichkeiten, um unseren Alltag zu gestalten und im Speziellen die Lebensqualität und Autonomie älterer Menschen zu unterstützen. Ein entsprechend breiter Markterfolg und dazugehörige Finanzierungsmodelle solcher AAL-Technologien sind jedoch vielfach noch nicht vorhanden und von sich wechselseitig stark beeinflussenden Faktoren (Benutzbarkeit, Funktionalität, Akzeptanz, Wirkung und nicht zuletzt Finanzierbarkeit) abhängig.
Integriertes AAL-System im Smart-City-Setting
Im Rahmen des Projekts SMART VITAALITY wird eine langfristige Evaluierung eines integrierten AAL-Systems im Smart-City-Setting "Health, Inclusion and Assisted Living" in hundert SeniorInnenhaushalten realisiert. Aus funktioneller Sicht bietet das SMARTVITAALITY- System auf die zukünftigen BenutzerInnen und ihr persönliches Umfeld abgestimmte, bedarfsgerechte, erweiter- und nachrüstbare, modular bzw. intuitiv benutzbare und in die bereits bestehenden Alltagsprozesse gut integrierbare Services an.
Die Funktionalitäten zielen auf einen langfristigen Erhalt der Lebensqualität in den Dimensionen Wohlbefinden, Gesundheit und soziale Inklusion ab. Dies soll eine längere autonome und zufriedene Lebensspanne in der eigenen Wohnumgebung ermöglichen.
SMART VITAALITY integriert im Rahmen eines konsequent umgesetzten benutzerInnenzentrierten Entwicklungsansatzes gemeinsam mit der Zielgruppe definierte Funktionalitäten in den Bereichen
- Health-Management (Telemonitoring samt Servicierung durch inkludiertes medizinisches Care-Center, Alarmfunktion),
- Lifestyle-Monitoring (objektive Erfassung von ADL-beschreibenden Parametern, Unterstützung in der aktiven Alltagsgestaltung) und
- soziale Inklusion und Community-Services (servicierte Informationsbereitstellung, Vernetzung der Zielgruppe und Partizipationsunterstützung).
Die SMART-VITAALITY-Komponenten sind nicht als rein technologische Lösungen zu sehen, sondern werden in enger Zusammenarbeit mit Ärzteschaft, Vereinen und Kommunen angeboten. Als BenutzerInnenschnittstellen werden ein Tablet (Bedienung und Steuerung aller Funktionen, Videotelefonie) und eine Smartwatch (Pulsmessung, Aufzeichnung von Bewegungen, Alarmfunktion) verwendet.
Beweisführung und Evaluierung
Auf Basis der technischen Systementwicklung wird SMART VITAALITY in hundert SeniorInnenhaushalten im urbanen Dreieck Klagenfurt – Villach – Ferlach evaluiert, um die Auswirkungen auf die subjektive Lebensqualität, den individuellen Nutzen und mögliche Hürden im Umgang mit neuen Technologien zu erheben und eine darauf aufsetzende sozioökonomische Analyse zu realisieren.
Das Evaluierungsmodell enthält neben Usability- und Akzeptanzevaluierungen eine als kontrollierte Studie konzipierte Wirkungsanalyse der subjektiven Lebensqualität sowie eine darauf aufsetzende sozioökonomische Potenzialanalyse.
Die Ergebnisse der Studie sollen eine argumentative Basis für die Überführung einzelner Komponenten bzw. Services in ein (Regel-)Finanzierungsmodell als wichtiger Bestandteil einer Nachhaltigkeitsstrategie bilden. Die Studie wird in Städten unterschiedlicher Größe (von 10.000 bis 100.000 EinwohnerInnen) – in einer Kleinstadt (Ferlach), einer Stadt mittlerer Größe (Villach) und einer Großstadt (Klagenfurt) – und damit in einem Raum, der repräsentativ für Österreichs Städtelandschaft ist, durchgeführt. Daher ermöglicht sie es, Vergleiche zwischen unterschiedlichen urbanen Strukturen zu ziehen.
An die Technologie heranführen und sie nachhaltig nutzen
SMART VITAALITY zielt auf die nachhaltige Beweisführung der Wirksamkeit und Kosteneffizienz des Gesamtsystems, aber auch einzelner System- und Servicekomponenten ab. Das Projekt basiert ganz klar auf einer etablierten, bedarfsorientierten Theorie und ist nicht ausschließlich technikgetrieben. Oberstes Ziel ist der längere Erhalt der Lebensqualität. Dieses Ziel wird intensiv in einen sozioökonomischen Kontext eingebettet und mitbedacht.
Ein weiteres Kernziel von Test- und Pilotregionen ist die Umsetzung eines „bildenden“ und verwertenden AAL-Ansatzes. Im Rahmen des Projekts SMART VITAALITY werden SeniorInnen und AAL-relevante StakeholderInnengruppen (Quadruple-Helix) an die verwendeten Technologien herangeführt. Potenziale und aktuelle Herausforderungen sollen aufgezeigt und transparent und verständlich transportiert werden, um Bewusstsein für dieses Themenfeld zu schaffen bzw. dieses Bewusstsein zu stärken.
In diesem Zusammenhang ist auch die Stimulierung des Forschungsund Marktfelds AAL und der interdisziplinären Alternsforschung im regionalen und überregionalen Raum zu sehen.
Projektbeteiligte
Konsortialführer
Fachhochschule Kärnten –
gemeinnützige Privatstiftung
Weitere Konsortialpartner
- Hilfswerk Kärnten Service GmbH
- ilogs mobile software GmbH
- JOANNEUM RESEAR
Kontaktadresse
Projektkoordinator
Dr. Johannes Oberzaucher
E-Mail: j.oberzaucher@fh-kaernten.at