TeleCareHub

Das Projekt TeleCareHub entwickelt die Telecare-App zur Unterstützung der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz durch frühe Bedarfserkennung und tägliche Hilfestellung. Es adressiert Herausforderungen wie Unkenntnis und Unsicherheit über digitale Angebote und strebt eine zertifizierte „App auf Rezept“ an, um digitale Gesundheitslösungen zu integrieren. Eine multizentrische Studie in Österreich evaluiert die Auswirkungen der Technologie auf die Lebensqualität und Entlastung von Pflegepersonen.

Kurzbeschreibung

Vernetzte Technologie für ein gutes Leben bei Demenz

Das Projekt TeleCareHub identifiziert Entlastungspotenziale der Telepflege und bietet webbasierte Lösungen für die Pflege zu Hause: die Telecare-App zielt auf das frühe Erkennen von Bedarfen ab und soll bei den täglichen Aktivitäten unterstützen.

Herausforderungen erkennen, nutzer:innenorientierte Hilfe anbieten

Viele Akteur:innen in der Versorgungslandschaft Österreichs leisten gute Arbeit. Es gibt verschiedenste Angebote zur Entlastung bei der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz. Dennoch nehmen nicht alle Bevölkerungsgruppen frühzeitig und ausreichend Hilfe und Unterstützung in Anspruch. Gründe hierfür sind eine Unkenntnis über analoge und digitale Angebote, eine Unsicherheit bezüglich der Qualität der digitalen Angebote und auch sprachliche Barrieren, die den Zugang zu Unterstützungsleistungen erschweren. Diesen Herausforderungen stellt sich der TeleCareHub mit technologiegestützten Angeboten, die nutzer:innenorientiert, evidenzbasiert und kultursensibel sind: Telesysteme sollen für alle Menschen in Österreich übersichtlich, verständlich und leichter bedienbar werden. Angedacht sind auch Erweiterungsmodule für andere Anbieter:innen von Telesystemen, etwa die Frühdiagnose anhand von Tagesstrukturdaten und intelligente Entscheidungsalgorithmen für Interventionen.

Im Dezember 2022 startete eine multizentrische Studie in den Bundesländern Tirol, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg mit dem Ziel, die Versorgungs- und Belastungsfaktoren sowie die Möglichkeiten der technischen Unterstützung sowohl aus der Perspektive von Menschen mit beginnender Demenz und ihren pflegenden Angehörigen als auch aus der Perspektive von professionell Tätigen zu erfassen. Aus den Erkenntnissen der Versorgungsforschung werden Empfehlungen für die Entlastung von informellen Pflege- und Betreuungspersonen sowie Empfehlungen zum Abbau von Misstrauen gegenüber IKT-Lösungen abgeleitet.

Telecare-Lösungen wollen zur Verringerung der Belastung von informell Pflegenden und Betreuenden beitragen und deren gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessern. Bei Menschen mit Demenz geht es um eine Verringerung ihrer Verhaltensauffälligkeiten als Dimension von Lebensqualität und eine Verlängerung der Zeit bis zur vollstationären Pflege. Eine zweijährige Feldstudie soll Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen nachweisen.

Eine zertifizierte „App auf Rezept"

Zukunftsweisend für Telecare in Österreich wird eine zertifizierte "App auf Rezept" angestrebt. Das Konsortium ist dabei, eine digitale Gesundheitsanwendung zu entwickeln und für die Zertifizierung als Medizinprodukt vorzubereiten: Die App integriert bereits bestehende Telesysteme (z. B. Videokonsultation, Erinnerungs- und Rufsysteme) und ergänzt diese auf der Ebene der Bedienoberfläche durch endnutzer:innenorientierte Funktionen, etwa zielgruppenorientierte Informationsübermittlung und Wirksamkeitsdarstellungen für Klient:innen.

 

Publikationen

Broschüre: Digitale Technologien (2024)

Intelligent, grün und souverän in die Zukunft - Projekthighlights aus den Jahren 2016-2021. Redaktionsteam FFG: Olaf Hartmann, Anita Hipfinger, Peter Kerschl
Herausgeber: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Deutsch, 72 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Konsortialführung

  • FHV Vorarlberg University of Applied Sciences

Weitere Konsortialpartner

  • connexia – Gesellschaft für Gesundheit und Pflege gem. GmbH
  • Diakonie de La Tour gemeinnützige Betriebsgesellschaft m.b.H.
  • ESD – Evaluation Software Development GmbH
  • Fachhochschule Kärnten – gemeinnützige Privatstiftung
  • FAWO GmbH
  • Intefox GmbH, Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H.
  • Tirol Kliniken GmbH
  • Universität Innsbruck Institut für Psychologie
  • Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Tirol (ZeMiT)