Verknüpfung von Modellen und Daten
Bei der Entwicklung heutiger und zukünftiger Produkte sind zuverlässige Simulationstools und entsprechende Rechenmodelle eine wesentliche Voraussetzung. Sie müssen zielgerichtet unter Berücksichtigung der Marktanforderungen, Funktionalitäten, Kosten und Entwicklungszeiten eingesetzt werden. Dabei werden die Anforderungen immer komplexer: Denn nicht nur ein Modell einer Komponente sondern eine Vielzahl von Modellen müssen in ein System integriert werden.
Die Rechenabläufe können dabei nacheinander stattfinden oder parallel zur Übertragung von Daten während der Berechnung durchgeführt werden. Auch wird bei heutigen Entwicklungen auf Daten zurückgegriffen, die sowohl von vorhergehenden Simulationsergebnissen als auch von experimentellen Ergebnissen stammen. Zum Einsatz kommen dabei vor allem kommerzielle Simulationstools. Ihr Nachteil: Sie beinhalten nur vereinzelt brauchbare Funktionen für Datenverknüpfungen, nur selten ist es möglich, Daten bei Parallelrechnungen zu transferieren.
Auf europäischer Ebene wurde diese Thematik im Rahmen von ARTEMIS und ECSEL erkannt. Daher wurden Grundlagen für Verknüpfungen und Spezifizierung von Interfaces geschaffen, die auch zu Standardisierungen geführt haben. AVL hat sich in Projekten wie z.B. CESAR, CRYSTAL und MBAT nicht nur als Partner sondern auch als Koordinator engagiert. Die Erkenntnisse aus den Projekten wurden von vielen Partnern in internen Berechnungsprozessen umgesetzt.
Integrated and Open Development Platform
AVL entwickelte seine "Integrated and Open Development Platform" (IODP). Als Basis dafür dienten Ergebnisse aus den oben angeführten Projekten. Mit der Marke "Model Connect" brachte AVL ein Produkt auf den Markt, das es erlaubt Modellrechnungen gekoppelt mit zuverlässigen Daten- und Informationsaustausch vorzunehmen. Dabei werden nicht nur AVL Berechnungsmodule verbunden, sondern auch Fremdmodule können einfach in ein Simulationssystem integriert werden. Als weiteren Schritt in dieser Richtung entwickelt AVL derzeit Data Connect.
Weiters werden diese Ergebnisse bei AVL im Engineering Service im Bereich von funktionalen Sicherheitsaktivitäten eingesetzt.
Durch diese Aktivitäten haben auch AVL Simulationstools eine neue Marktdurchdringung erfahren. Das schlägt sich auch in einer Steigerung des Umsatzes nieder. Einige Kunden setzen diese Produkte bereits ein. AVL beschäftigt auf diesem Gebiet über 40 ExpertInnen in verschiedenen Teams.
Electronic Components and Systems for European Leadership
Ab 2014 beteiligt sich Österreich am Europäischen Gemeinsamen Unternehmen ECSEL (Electronic Components and Systems for European Leadership). Die Laufzeit wird von 2014-2024 betragen, wobei Ausschreibungen im Zeitraum von 2014-2020 vorgesehen sind.
Gemeinsam mit der Europäischen Union und den Mitgliedstaaten finanziert das BMVIT industrienahe Projekte, um die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Dies geschieht unter Beteiligung der Mitgliedsstaaten.
AVL ist Mitglied von ECSEL-Austria. Die Abkürzung steht für "Electronic Components and Systems for European Leadership - Austria". Der Verein ist eine industriegeleitete, nationale Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsplattform für Mikro- und Nanoelektronik, Embedded Systems und Systemintegration.